Standortanforderungen

Ansprüche von Bohnen an Klima und Boden

Ackerbohnen haben hohe Anforderungen an die natürlichen Standortbedingungen: Sie bevorzugen schwere bis mittelschwere Böden mit guter Wasserführung über die gesamte Vegetationsperiode, vor allem während der Blüte und dem Hülsenansatz. Leichte Böden sind nur bei ausreichenden Niederschlägen oder hohem Grundwasserstand geeignet. Auf Staunässe und Bodenverdichtungen reagieren Ackerbohnen empfindlich. Eine gute Kalkversorgung ist für Ackerbohnen wichtig, der pH-Wert sollte größer als 6 sein.

Winterackerbohnen sind robuster als Wintererbsen. Sie vertragen Fröste bis maximal -15°C, abhängig von der Abhärtungsphase. Kahlfröste ausgangs des Winters können zu Ausfällen führen Anbautelegramm Winterackerbohnen.

Fruchtfolge

Ackerbohnen sind mit sich selbst unverträglich, als Anbaupausen werden 5-7 Jahre empfohlen. Abstände zu anderen Körnerleguminosen und Feinleguminosen, wie Kleegras sind ebenfalls einzuhalten. Das gleiche gilt für Zwischenfrüchte, die Leguminosen enthalten: Sie sollten mit größtmöglichem Abstand zu Ackerbohnen in der Fruchtfolge stehen. Bei zu dichtem Anbau von Leguminosen in der Folge können Krankheiten wie z.B. Fusariosen, Rhizoctonia oder Kleekrebs gehäuft übertragen werden. In leguminosenreichen Fruchtfolgen, wie häufig im Ökolandbau der Fall, sollten daher möglichst Nichtleguminosen als Zwischenfrüchte angebaut werden. Der Einsatz von Stallmist oder Kompost kann sich positiv auf die Pflanzengesundheit auswirken.

Mit dem Anbau von Ackerbohnen können Getreidefruchtfolgen aufgelockert werden. Vorfrüchte, die einen geringen Nmin-Gehalt im Boden hinterlassen, sind ideal. Dadurch fixieren die Ackerbohnen mehr Stickstoff und Unkräuter haben schlechtere Startbedingungen. Ackerbohnen stehen daher üblicherweise nach der zweiten und dritten zehrenden Frucht (meist nach Getreide).

Aufgrund der Stickstoffbindung sowie der natürlichen Lockerung des Bodens durch ihre tiefen Wurzeln haben Ackerbohnen einen guten Vorfruchtwert. Eine starke Verunkrautung kann diese positiven Aspekte überlagern, sie wirkt sich negativ auf die Folgefrucht aus.

Als Folgefrüchte für Ackerbohnen bieten sich stickstoffzehrende Hauptfrüchte (z.B. Weizen, Triticale, oder je nach Erntezeitpunkt Raps) an. Auf Kartoffeln als Folgekultur sollte möglichst verzichtet werden, da diese ebenfalls von Rhizoctonia befallen werden. Beim Anbau von Sommerungen nach Ackerbohnen ist ein Winterzwischenfruchtanbau zur Stickstoffkonservierung und Vermeidung von Stickstoffauswaschungen unbedingt zu empfehlen.

 

Text: Kerstin Spory, Annemarie Ohlwärter