Ackerbohnenrost
Bedeutung
Ackerbohnenrost (Uromyces viciae-fabae) tritt besonders in den wärmeren Gebieten Süd- und Mitteldeutschlands auf. Eine späte Aussaat und warme Temperaturen bei hoher Luftfeuchtigkeit während des Sommers begünstigen den Befall.
Uromyces viciae-fabae tritt auch bei verschiedenen Wildpflanzen der Gattungen Lathyrus, Lens, Pisum und Vicia auf (Hoffmann und Schmutterer 1999).
Symptomatik
An den Blättern, Blattstielen und Stängeln bilden sich zuerst kleine, hellbraune Rostpusteln (Uredosporenlager). Später erscheinen dunkelbraune bis schwarze Teleutosporenlager. Stark befallene Blätter vergilben und vertrocknen, die Blätter bleiben im Wuchs zurück und fallen später zum Teil ab.
Bekämpfung im biologischen Anbau
Der Anbau von wenig anfälligen Sorten, die Verwendung von Z-Saatgut und eine möglichst frühe Aussaat mit weiteren Reihenabständen bzw. geringerer Saatstärke können die Gefahr eines möglichen Befalls reduzieren. Es gibt Unterschiede bei den Sorten in Bezug auf die Rostanfälligkeit.
Bei starkem Auftreten ist eine gute Einarbeitung der Erntereste sinnvoll.
Bekämpfung im konventionellen Anbau
Eine Anwendung von Fungiziden bis zur Mitte der Blüte kann den Befall mindern. Diese sollten aus ökonomischen Gründen nur bei hohem Befallsdruck eingesetzt werden.
Informationen zu aktuellen Zulassungen und Anwendungsbestimmungen sind in der Online-Datenbank des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit verfügbar: https://portal.bvl.bund.de/psm/jsp
Text: Kerstin Spory
Durchsicht: Irene Jacob
Weblinks
FiBL-Merkblatt: Leguminosenmüdigkeit
UFOP: Broschüre Pilzkrankheiten
UFOP: Leitlinie integrierter Pflanzenschutz Körnerleguminosen
Saaten Union: praxisnah - Ackerbohnen und Körnererbsen
Weblinks
LeguNet - Pflanzenschutzhinweise Hülsenfrüchte
Literaturtipps
Hoffmann G. M., Schmutterer H.,1999: Parasitäre Krankheiten und Schädlinge an landwirtschaftlichen Nutzpflanzen. Verlag Eugen Ulmer GmbH & CO., Stuttgart