Aussaat
Allgemein
Die Aussaat von Ackerbohnen kann in Abhängigkeit des Standorts und der Witterung schon Ende Februar/Anfang März erfolgen. Der späteste Saattermin ist Mitte April. Als optimal haben sich Saattermine zwischen Mitte März und Anfang April erwiesen. Ein guter Bodenzustand ist wichtiger als ein früher Aussaattermin, dazu sollte der Boden ausreichend abgetrocknet sein. Auf zu nasse Bedingungen bei der Aussaat reagiert die Ackerbohne mit schlechterem Wachstum und verminderten Erträgen.
Winterackerbohnen werden zwischen Ende September und Mitte Oktober ausgesät. Vor dem Winter sollten 4-6 Blatt ausgebildet sein.
Bodenbearbeitung
Um Auflauf- und Fußkrankheiten vorzubeugen, sollte in ein abgetrocknetes, lockeres Saatbett ohne Verdichtungen ausgesät werden. Vor allem beim pfluglosen Anbau ist eine tiefe Lockerung und Drainierung wichtig. Eine gleichmäßige Ablage in der Reihe um homogene und damit konkurrenzstarke Bestände zu erzielen, ist insbesondere beim ökologischen Ackerbohnenanbau wichtig. Das kann mit einer Kreiseleggen – Drillmaschinen – Kombination erzielt werden. Bei klutigen oder steinigen Böden können die Bestände angewalzt werden. Eine Saattiefe von 8-10 cm wird empfohlen, bei schweren und kalten Böden 6 cm, um eine gute Wasserversorgung des Kornes sicherzustellen. Eine tiefe Saat bietet zudem Schutz vor Vogelfraß, diese lässt sich jedoch mit herkömmlicher Sätechnik nicht immer erreichen.
Ackerbohnen werden in Reihen von ca. 10 cm bis hin zu 45 cm Reihenabstand ausgesät. Als Aussaatmenge sind 30 bis 40 keimfähige Körner / m² üblich, bei Einzelkornsaat sind niedrigere Aussaatstärken möglich. Bei Winterackerbohnen werden 20-30 keimfähige Körner / m² ausgesät. Günstig ist die Aussaat mit Einzelkornsägeraten, Getreidetechnik ist jedoch auch möglich.
Zu beachten ist der hohe Keimwasserbedarf. Welcher auch durch die Aussaattiefe und einen guten Bodenschluss gedeckt werden kann. Die Bodentemperatur sollte bei mindestens 5 Grad liegen.
Saatgut
Eine Saatgutimpfung mit Knöllchenbakterien ist nicht erforderlich, da diese natürlicherweise in heimischen Böden vorkommen. Bis Stickstoff aus den Wurzelknöllchen verfügbar ist, wird der Bedarf über die Samen und den Bodenvorrat gedeckt.
Im ökologischen Anbau ist gesundes Saatgut wichtig. Der Ascochyta-Pilz kann die Keimfähigkeit stark beeinträchtigen. Zertifiziertes Saatgut aus ökologischer Erzeugung wird darauf geprüft. Eigener Nachbau ist zu untersuchen.
Der aktuelle Stand der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, kann den Pflanzenschutz-Warndiensten der Bundesländer sowie der Online Datenbank des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sowie entnommen werde:
Text: Kerstin Spory
Durchsicht: Ulrich Quendt
Stand: Februar 2021
Weblinks
JKI: Anbaugebiete Ackerbohne Deutschland
SÖL: Ackerbohnenanbau in der Praxis
SÖL: Ackerbohnenanbau Praxismerkblatt
agrarheute: Aussaat Ackerbohne
UFOP: Anbauratgeber Ackerbohne
LLFG: Ackerbohne Anbauempfehlung
ALB: Leguminosen-Getreide-Gemenge als Biosubstrat
LFUFG: Körnerleguminosen
BLE: Körnerleguminosen und Bodenfruchtbarkeit
Rheinische-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn: Reduzierte Bodenbearbeitung zu Körnerleguminosen im Ökologischen Landbau
LFÖ: Anbau von Körnerleguminosen in Mischkultur im Trockengebiet
FiBL: Erfolgreicher Anbau von Körnerleguminosen in Mischkultur mit Getreide
gartensoja.de: Wie gelingt die Knöllchenbildung?
Literaturtipps
Ameling, N. et. al., 2014: Ackerbohne, Anbauempfehlung: Hrsg.: Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLFG)
Hof-Kautz, C. 2014: Anbautelegramm Ackerbohnen -ökologisch, Hrsg.: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Völkel G. & Vogt-Kaute W., 2013: Körnerleguminosen in der Fruchtfolge, in Körnerleguminosen anbauen und verwerten, Hrsg. KTBL