Erbsenanbau für das Milchvieh

Der Hof von Wolfgang Kürzinger liegt in Waldmünchen in der Oberpfalz, nahe der tschechischen Grenze. Auf dem knapp 100 Hektar großen Betrieb hält Kürzinger 80 Milchkühe und ebenso viel Jungvieh. Auf 5-10% der Ackerfläche werden Erbsen angebaut. Diese verfüttert er komplett an das Milchvieh. Die Erbse bietet sich für Kürzinger gleich aus zwei Gründen an: Als gentechnikfreies und eiweißreiches Futtermittel und im Rahmen des Greenings. So ist die Erbse seit vier Jahren fester Bestandteil der Fruchtfolge.

Wertschöpfung im eigenen Betrieb

Lesen Sie hier, wie unser Demobetrieb Kürzinger im Jahr 2019 seine Erbsen angebaut hat und die innerbetriebliche Wertschöpfung über das Milchvieh auf seinem Betrieb.

9. August 2019

Heute haben wir die restlichen Erbsen gedroschen. Durch das Gewitter am 3. August hatten sich die Hülsen zum Teil geöffnet und es waren bereits Erbsen ausgefallen, so dass die Ernte schlechter als erwartet ausgefallen ist: Im Durschnitt haben wir in diesem Jahr 20,2 dt/ha gedroschen. (Den höchsten Ertrag hatten wir mit 22 dt/ha bei der Sorte TIP, die anderen Sorten waren: Salamanca, Astronaute, Ostinato und Alvesta). Insgesamt hat der Mähdrusch aber gut geklappt. Allerdings konnten wir in diesem Jahr aufgrund der Gewitter Anfang August erst reltiv spät ernten. Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Erbsenanbau 2019 auf unserem Betrieb nicht so gut gelaufen. Dies ist neben den ungünstigen Witterungsbedingungen zur Erntezeit auch auf den verzögerten Start der Pflanzen im Frühjahr durch die Trockenheit und Kälte zurückzuführen.

6. August 2019

Die Bedingungen für die Ernte waren in diesem Jahr aufgrund der Witterung ungünstig, so dass wir erst in der ersten Augustwoche mit der Ernte beginnen konnten: Am 2. August haben wir nachmittags den ersten Druschversuch unternommen, mussten allerdings wieder abbrechen, weil es doch noch zu feucht war. Am nächsten Tag gab es wieder einen Gewitterschauer, so dass der Bestand erst wieder abtrocknen musste. Am 6. August konnten wir endlich ab dem frühen Nachmittag mit der Ernte starten. Alle Demo-Varianten wurden gedroschen, die Kornfeuchte lag bei 14%. Als wir den Praxisschlag ernten wollten, gab es erneut ein Gewitter, so dass wir nochmals abbrechen mussten.

30. Juli 2019

Die Ernte steht nun kurz vor der Tür. Die Erbsen haben jetzt einen Feuchtegehalt von 18%. Bisher waren Sortenunterschiede auf dem Acker nicht zu erkennen, mittlerweile sind sie an der unterschiedlichen Abreife der verschiedenen Sorten deutlich sichtbar. Wir warten jetzt auf gutes Wetter,  denn ganz vereinzelt sind aufgeplatzte Erbsenhülsen in den frühreifen Sorten zu sehen. Die Körner sind aber noch zu weich für den Drusch. An manchen Stellen ist neben den Erbsen die grün gebliebene Melde im Bestand sichtbar.

15. Juli 2019

Die lang anhaltende Trockenheit mit schlechter Wasserversorgung hat jetzt das Abreifen der Erbsen eingeleitet. Am 13.07. gab es ein Gewitter mit etwa 40 Liter Regen pro Quadratmeter. Den Gewitterschauer hat der Bestand gut überstanden. Die Ernte wird in diesem Jahr wohl sicher vor dem 15.08. beginnen. Der Unkrautdruck ist immer noch im Rahmen.

19. Juni 2019

Trotz der Trockenheit in den verganenen Wochen ist es ein schöner Erbsenbestand geworden, der jetzt in der Blüte ist. Durch die hohen Temperaturen wurde der Rückstand vom Frühjahr gut aufgeholt. Der Unkrautdruck ist nicht problematisch.

9. Juni 2019

Aufgrund der warmen Witterung in den letzten Tagen sind die Erbsen jetzt enorm gewachsen. In der Blüte sind sie bisher noch nicht. Der Bestand hat sich jetzt komplett geschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Erbsen aber noch immer etwas zurück.

28. Mai 2019

Zu unserem Feldtag kamen Ende Mai knapp 50 Besucher auf unseren Betrieb. Auch zwei Fachschulklassen aus Cham und Nabburg nahmen teil. Auf der Demofläche wurden die verschiedenen Sommererbsensorten mit mechanischer Unkrautregulierung gezeigt.

Zum ausführlichen Bericht auf der Seite der LFL

24. Mai 2019

Die Erbsen sind im Wachstum aufgrund der Frühjahrstrockenheit und der anschließenden Kälte für Ende Mai noch deutlich zurück. Sie haben nun mit dem Verranken begonnen.

7. Mai 2019

Die Erbsen wurden zum zweiten Mal gestriegelt. Sie hatten bisher mit arger Trockenheit zu kämpfen. Als es dann jetzt im Mai geregnet hat machte die Kälte den Erbsen zu schaffen. Das Wachstum geht noch nicht viel vorwärts. Bisher ist es kein optimales Erbsenjahr. Wir hoffen jetzt auf Wärme und einen Wachstumsschub!

15. April 2019

Nach der Aussaat ist es noch mal sehr kalt geworden. Die Erbsen beginnen zu keimen, sind aber noch nicht aufgelaufen. Eine Woche nach der Aussaat konnten wir so blind striegeln. Um die Mittagszeit war das Feld abgetrocknet und gut befahrbar. Die Durchführung übernahm ein befreundeter Bioland-Betrieb aus dem Nachbardorf. Zum Einsatz kam ein Einböck-Ackerstriegel. Nun warten wir auf das Auflaufen der Erbsen.

7. und 8. April 2019

Ende der ersten Aprilwoche fand die Aussaat der Erbsen statt. Wir haben mit einer pneumatischen Drillmaschine ausgesät. Auf einer Parzelle erfolgte die Aussaat der Erbsen testweise mit einem Grünlandnachsaatstriegel der Firma Saphir. Im Anschluss an die Saat wurden nochmals Steine abgesammelt.

In diesem Jahr war es wieder recht trocken bei der Aussaat!

Nach der Saat wurde die Fläche mit einer Cambridge-Walze angewalzt, damit die Pflanzen gut auflaufen und die Ernte leichter geht.

Die Demoparzellen sind jeweils 6m breit: In diesem Jahr stehen hier fünf verschiedene Erbsensorten zum Vergleich (Salamanca, Astronaute, Alvesta, TIP und Versuchssaatgut der Sorte Ostinato) sowie eine Parzelle, auf der Striegeleinsatz getestet wird.

2. April 2019

Vor der Aussaat müssen bei uns immer zuerst die Steine vom Acker entfernt werden. Das bedeutet: Harte Arbeit und viel Verschleiß bei den Maschinen. Das ist immer der Hype!! Das mag immer keiner so gerne. Aber wenn alle mit anpacken, geht es schneller.

21. März 2019

Bei strahlendem Sonnenschein fand die Bodenbearbeitung für die bevorstehende Erbsenaussaat statt. Wolfgang Kürzinger hat den Schlag erst im Frühjahr gepflügt, da die Fläche aufgrund der Hanglage erosionsgefährdet ist. Entsprechend der Cross Compliance-Auflage dürfen erosionsgefährdete Flächen im Winter nicht gepflügt werden.

Als Vorfrucht stand auf der 1,8 Hektar großen Fläche Mais. Aufgrund der Erosionsgefahr wird der Mais auf diesem Standort nur in Mulchsaat angebaut. Mit dem 5-Schar-Volldrehpflug war der Schlag in knapp 2 Stunden gepflügt. 

Die Aussaat der Erbsen ist im April geplant.  

 Alle Fotos: Wolfgang Kürzinger