Anbau von Kichererbsen

Klima und Standort

Kichererbsen benötigen ein warmes, sonnenreiches Klima, sie stellen geringere Anforderungen an die Feuchtigkeit als beispielsweise Sojabohnen. Als benötigte Wärmesumme für die Anbaueignung gilt ein Wert von 1745° C im Zeitraum vom 1. Mai bis zum 30. September, das entspricht etwa den Ansprüchen einer 00 Sorte bei Soja. Die Niederschlagsmenge während der Vegetationszeit sollte zwischen 150 und 250 mm liegen. Die Idealtemperatur liegt bei etwa 25° C, für eine rasche Keimung sollte die Bodentemperatur über 7° C betragen. Leichte Nachtfröste werden von Kichererbsen vertragen, wobei die Kälteverträglichkeit vom Entwicklungszustand abhängig ist. Bis zur Blüte nimmt die Kälteverträglichkeit ab, bei Tagesmitteltemperaturen unter 15° C können die Blüten Schaden nehmen.
Aufgrund des indeterminierten Wachstums von Kichererbsen sind Gegenden mit trockenem Spätsommer und Herbst besser geeignet, da sich unter feuchten Wetterbedingungen in diesem Zeitraum die Abreife verzögert sowie die Qualität des Erntegutes durch Pilzkrankheiten beeinträchtigt werden kann. Dies kann zum Totalausfall der Kultur führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass Kichererbsen nach Niederschlägen, die auf eine längere Trockenheit folgen, neue Blüten und damit Hülsenansätze bilden, wodurch der Anteil unreifer/grüner Kichererbsen im Erntegut steigt, was ebenfalls die Qualität vermindert.
Leichtere, durchlässigere Böden, die sich schnell erwärmen, sind für das Wachstum von Kichererbsen günstig, während sie auf schwereren Standorten, die sich nur langsam erwärmen, nicht gedeiht. Ebenso reagieren sie empfindlich auf Staunässe, während sie mit Trockenheit sehr gut zurechtkommen. Somit können Kichererebsen eine Alternative für trockene Standorte darstellen, auf denen andere Körnerleguminosen weniger gut gedeihen. Durch ihre tiefe Pfahlwurzel können sie Wasser aus tieferen Bodenschichten besser erreichen als andere Körnerleguminosen. Auf Bewässerung reagieren sie nicht mit Mehrertrag. Kichererbsen bevorzugen einen neutralen pH-Wert. In Regionen, die nicht verlässlich trockenes Klima in den Sommermonaten aufweisen, bringt der Anbau von Kichererbsen ein sehr hohes Anbaurisiko mit sich.

Text: Annemarie Ohlwärter & Werner Vogt-Kaute