Inhaltsstoffe

Wertgebende Inhaltsstoffe

Hülsenfrüchte sind Eiweißpflanzen. Blickt man auf die Gehalte an wertgebenden Inhaltsstoffen wird klar, warum das so ist. In den reifen Körnern der Hülsenfrüchte steckt neben den Kohlenhydraten reichlich Protein drin, deren Gehalt je nach Körnerleguminose zwischen 20-40% liegt. Ackerbohne und Erbse sind zudem mit einem Gehalt von 40-45% stärkereich, ganz im Gegensatz zu Lupine und Soja (0,4-1,5% Stärke). Die Sojabohne zeichnet sich durch einen besonders hohen Fettgehalt von ca. 20 % aus und wird daher auch oft als Ölfrucht bezeichnet.

  • Inhaltsstoffgehalte von Hülsenfrüchten

    Tabelle 1: Inhaltsstoffgehalte von Hülsenfrüchten  
    (Nährstoffangaben in g / mg / µg pro 100 g Hülsenfrüchte-Mehl) (Quelle: UFOP 2022) 
    (*) EAA: essential amino acids) 

     AckerbohneErbse      SüßlupineSojabohne
    Makronährstoffe in g
    Proteine27233238
    Fett1,61,46,120

    Kohelnhydrate

    • Stärke
    • Verwertbare Zucker

     

    39
    3,9

     

    44
    2,8

     

    7,5
    4,1

     

    1,9
    6,5

    Ballaststoffe18103622
    Aminosäuren in g
    Alanin1,11,01,11,6
    Arginin2,42,03,32,9
    Asparaginsäure2,82,63,33,9
    Cystin0,40,30,50,6
    Glutaminsäure4,43,96,16,1
    Glycin1,11,01,41,3
    Histidin0,70,60,81,0
    Isoleucin1,11,01,41,6
    Leucin2,01,62,32,9
    Lysin1,71,71,52,4
    Methionin0,20,20,20,5
    Phenylalanin + Thyrosin2,01,82,52,3
    Prolin1,00,91,41,7
    Serin1,21,11,61,7
    Threonin1,01,01,21,4
    Tryptophan0,20,20,30,5
    Valin1,21,01,31,8
    Summe EAA *)13,011,415,217,9
    Summe non-EAA *)11,610,315,816,2
    Fettsäuren in g
    Palmitinsäure
    (16:0)
    0,210,160,432,1
    Stearinsäure
    (18:0)
    0,030,030,250,7
    Ölsäure (18:1)0,330,331,264,4
    Linolsäure
    (18:2)
    0,640,621,2710
    α-Linolensäure
    (18:3)
    0,050,110,251,3
    Mineralstoffe
    Kalium1200 mg1000 mg1100 mg1800 mg
    Magnesium150 mg120 mg130 mg220 mg
    Calcium140 mg50 mg240 mg210 mg
    Eisen6,7 mg5,2 mg5,4 mg8 mg
    Kupfer1,1 mg0,66 mg0,6 mg1,2 mg
    Zink4,1 mg3,2 mg5,1 mg4,2 mg
    Selen2,0 µg1,6 µg4,7 µg19 µg
    Vitamine

    Vitamin E

    • α-Tocopherol
    • γ-Tocopherol

     

    0,08 mg
     

     

    0,11 mg
    5 mg

     

    1,1 mg
    15,3 mg

     

    6,5 mg
    23 mg

    Vitamin B1
    (Thiamin)
    0,55 mg0,7 mg0,32 mg1 mg
    Vitamin B2 (Riboflavin)0,29 mg0,27 mg0,59 mg0,46 mg
    Vitamin B6 (Pyridoxin)0,37 mg0,12 mg0,4 mg1,1 mg
    Folat423 µg274 µg40 µg250 µg

     

  • Kohlenhydrate

    In den meisten Hülsenfrüchten ist Stärke der Hauptbestandteil der Kohlenhydrate. Die in Hülsenfrüchten enthaltene Stärke zählt zu den Polysacchariden (Mehrfachzucker). Je mehr Zuckermoleküle verbunden sind, desto langsamer werden die Kohlenhydrate verdaut, da die Mehrfachzucker zunächst mit Hilfe von Enzymen in ihre einzelnen Bestandteile gespalten werden müssen. Die vorhandene Stärke aus Hülsenfrüchten zählt deshalb – im Gegensatz zu Stärke aus Getreide - zu den langkettigen Kohlenhydraten und kann sich positiv auf die Senkung des glykämischen Index beim Menschen auswirken. Der Verzehr von Hülsenfrüchten kann daher für Menschen mit Diabetes Typ 2 von Vorteil sein.
    Von Ballaststoffen spricht man, wenn komplexe Kohlenhydrate nicht oder nur sehr schwer von den Verdauungsenzymen in ihre Einzelkomponenten aufgespalten werden können. Ballaststoffe sättigen langanhaltend, können aber auch zu unerwünschten Effekten, wie z. B. Blähungen beitragen. Zu den unverdaulichen Kohlenhydraten in Hülsenfrüchten zählen Raffinose, Stachyose und Verbascose. Diese Verbindungen sind vor allem in der Schale von Hülsenfrüchten zu finden. Um unerwünschte Effekte zu vermeiden kann bspw. auf geschälte Ackerbohnen und Erbsen zurückgegriffen werden. Zudem hilft das Einweichen der Hülsenfrüchte vor der Zubereitung, da Raffinose, Stachyose und Verbascose wasserlöslich sind. Das Einweichwasser sollte dann weggeschüttet und die Hülsenfrüchte mit frischem Wasser gekocht werden.

  • Proteine

    Proteine übernehmen im Körper viele verschiedene Aufgaben, sie sind z. B. am Muskelaufbau beteiligt und außerdem Bestandteile von Hormonen, Enzymen oder Abwehrzellen des Immunsystems. Die Grundbausteine von Proteinen sind Aminosäuren. Für die Bedarfsdeckung des menschlichen und tierischen Organismus spielt neben dem Proteingehalt der Leguminose auch die Zusammensetzung der Aminosäuren eine zentrale Rolle, da sogenannte essentielle Aminosäuren, die nicht über den Stoffwechsel des Körpers hergestellt werden können, über die Nahrung zugeführt werden müssen.
    Die Proteinqualität wird häufig mit dem Konzept der biologischen Wertigkeit beurteilt. Ein wichtiges Kriterium für die biologische Wertigkeit von Proteinen ist die Zusammensetzung der Aminosäuren. Je mehr proteinogene Aminosäuren und je höher der Anteil an essentiellen Aminosäuren im Lebensmittel, desto höher ist die biologische Wertigkeit. Unter den Pflanzen zählen Hülsenfrüchte wie Erbse, Ackerbohne, Sojabohne, Lupine oder Linse zu denjenigen mit einer hohen biologischen Wertigkeit.

    Tabelle 2: Proteinqualität der verschiedenen Hülsenfrüchte

     AckerbohneErbseSüßlupineSojabohne
    Aminosäure-Score9110091100
    PDCAA-Score*82,695,981,490,7
    Biologische Wertigkeit727055,681

    * PDCAA-Score: Protein Digestibility Corrected Amino Acid Score

    (Quelle: UFOP 2022)

    Sie enthalten hohe Mengen der essenziellen Aminosäure Lysin, allerdings relativ geringe Mengen der schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein und Methionin. Durch die Kombination verschiedener Lebensmittel kann sich die biologische Wertigkeit erhöhen. Besonders gut ergänzen sich bspw. die Aminosäuremuster von Hülsenfrüchten (Lysin) mit Getreide (Methionin). In vielen Regionen der Welt sind daher Gerichte, die Hülsenfrüchte mit Getreidearten wie z.B. Weizen, Reis oder Mais verbinden, traditionell verankert.

Protein und Ballaststoffe aus heimischen Körnerleguminosen: Daten für verstärkte Nutzung (Prof‘in Gabriele Stangl, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der Universität Halle)

Sekundäre Inhaltsstoffe

Unter sekundären Pflanzeninhaltsstoffen werden diverse chemische Verbindungen zusammengefasst, die ausschließlich in Pflanzen vorkommen. Sie übernehmen dort unterschiedliche Funktionen und dienen z.B. als Fraßschutz, Lockstoff, Wachstumsregulator, Duft- oder Farbstoff. Ihre Bedeutung in der menschlichen Ernährung ist noch nicht abschließend geklärt. Es wird angenommen, dass sekundäre Pflanzenstoffe Einfluss auf verschiedenste Stoffwechselprozesse im menschlichen und tierischen Organismus nehmen und es werden ihnen sowohl positive als auch negative Wirkungen zugeschrieben (DGE 2019). Je nach Blickwinkel werden sie auch als bioaktive Substanzen, antinutritive Inhaltsstoffe oder Phytochemikalien bezeichnet. Während in der Tierernährung einige dieser Inhaltsstoffe nicht erwünscht sind, weil sie z. B. die Futteraufnahme oder die Verdaulichkeit hemmen, werden ihnen in der menschlichen Ernährung immer häufiger positive Eigenschaften zugeordnet.
Die Gehalte der sekundären Inhaltsstoffe In Hülsenfrüchten sind im Allgemeinen eher niedrig, so dass bei richtiger Zubereitung von keiner Gefahr für die menschliche Gesundheit auszugehen ist.

  • Sekundäre Pflanzenstoffe in Hülsenfrüchten

    Tabelle 3: Sekundäre Pflanzenstoffe in Hülsenfrüchten:

    StoffgruppeLeguminoseEigenschaftWirkungBehandlung

    Proteine

    Lecitine

    =Hämagglutinine

    =Phytohämagglutinine

    Soja

    Ackerbohne

    Erbse

    Lupine

    zuckerbindene Proteine

    können sich an rote Blutkörperchen binden und diese verklumpen

    Positiv (?):

    • Blutzuckerspiegel
    • Fettleibigkeit
    • anti-kanzerogen

    Negativ:

    • Übelkeit
    • Erbrechen
    • Diarrhö
    • Blähungen
    • Einweichen
    • Hitze (Toasten, Extrudieren)
    • Kochen

    Protease-Inhibitoren

    • Trypsininhibitor
    • Chymotrypsininhibitor

    Ackerbohne

    Erbse

    Lupine

    Soja

    hemmen Enzyme (Proteinasen) bei der Proteinverdauung

     

    Positiv:

    antifungale Aktivität bei Protease-Inhibitoren der Ackerbohne

    Negativ:

    Verdauung

    • Hitze (Toasten)
    • Kochen
    Glycoside
    Vicin/Convicin (Pyrimidinglucoside)

    Ackerbohne

    Wicken

    Bei angeborenem G6PD-Mangel kann der Schutzmecha-nismus der roten Blutkörperchen gegen oxidativen Stress nicht aufrechterhalten werden,

    rote Blutkörperchen werden zerstört 

    Favismus:

    Enzymmangel der roten Blutkörperchen unterschiedliche Symptome:

    • hämolytische Anämie  
    • Übelkeit
    • Fieber
    • Schmerzen

    Vicin- und convicinarme Sorten

     

    Saponine

    (= Bitterstoffe)

    Soja

    Lupine

    Erbse

    Ackerbohne

    • Schaumbildung  
    • bitterer Geschmack
    • Komplexe mit Proteinen, Lipiden, Mineralstoffen

    Positiv:

    • cholesterinsenkend
    • antikanzerogen
    • entzündungshemmend  

    Negativ:

    • adstringierender Geschmack
    • z.T. hämolytisch

    nicht erforderlich

     

    Phenolderivate

    Tannine

    (= Gerbstoffe)

    buntblühende  Erbsen u. Ackerbohnen v.a. in Samenschale

    • können mit Kohlenhydraten und Proteinen Komplexe bilden
    • charakteristischer Geschmack:
    • tanninreiche Lebensmittel, z.B. Tee, Rotwein

    Positiv:

    Blutzuckerspiegel  

    Negativ:

    • unverdauliche Komplexe
    • hemmen Verdauungsenzyme
    • Schälen
    • Erhitzen
    • Einweichen  
    • Sortenwahl: weißblühende Sorten tanninarm, -frei
    Sonstige
    Phytinsäure

    Ackerbohne

    Erbse

    Lupine

    Soja

    Getreide

    bilden Komplexe mit Mineralstoffen und Spurenelementen

     

    Positiv:

    • antioxidativ
    • Blutzuckerspiegel
    • Cholesterin­senkend
    • antikanzerogen  

    Negativ:

    • verringerte Verfügbarkeit von Mineralstoffen
    • Keimung
    • Wässern
    • Kochen

    Chinolizidin-Alkaloide

    Lupinin, Spartenin, Lupani

    Lupine

     

    • bitterer Geschmack

    Negativ:

    • giftig (Kreislaufbeschwerden, Atemnot)
    • Sortenwahl
    • Analyse

    Phyto-Östrogene

    Isoflavone

    Soja
    • östrogene / antiöstrogene Effekt

    Positiv:

    • Gefäßgesundheit
    • Blutdruck
    • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    • ggfs. antikanzerogen
     
    Purine

    Ackerbohne

    Erbse

    Soja

    Lupine

    werden zu Harnsäure abgebaut

     

    Negativ:

    • fördert Gicht
    Verzicht auf Hülsenfrüchte bei Gicht

     

  • Lektine

    Lektine bzw. Hämagglutinine sind Proteinverbindungen, die v.a. in rohen Körnererbsen und Sojabohnen enthalten sind und bei Verzehr das Verkleben der roten Blutkörperchen bewirken, wodurch der Sauerstofftransport behindert wird. Ackerbohnen enthalten im Gegensatz zu Bohnen der Gattung Phaseolus (z.B. Busch- oder Stangenbohnen) sehr wenig Phasin, welches auch zu den Lektinen zählt und giftig ist. Durch Kochen der Hülsenfrüchte werden Lektine unschädlich gemacht. Eingeweichte und pürierte Ackerbohnen dürfen auch ungekocht verarbeitet werden, etwa als Alternative zu Kichererbsen in Falafel, müssen aber vor dem Verzehr durcherhitzt werden z.B. durch Anbraten oder Backen. Diskutiert wird derzeit, ob die Lektintoxizität möglicherweise auch teilweise auf die Hemmung der Nährstoffaufnahme und der Proteinbiosynthese zurückzuführen sein könnte.

  • Protease-Inhibitoren

    Protease-Inhibitoren wie Trypsin-Inhibitoren oder Chymotrypsin-Inhibitoren hemmen die Aktivität von Verdauungsenzymen (Proteasen), die Nahrungsproteine aufschließen. Sie kommen in den rohen Samen vieler Körnerleguminosen vor und können durch Hitze inaktiviert werden. Da Hülsenfrüchte in der menschlichen Ernährung in der Regel gekocht verzehrt werden, sind die negativen Auswirkungen auf die Proteinverdaulichkeit nicht zu erwarten.

  • Vicin und Convicin

    Vicin und Convicin kommen in Ackerbohnen und Wicken vor und gelten als diejenigen Inhaltsstoffe, die Favismus-Symptome verursachen können. Dieser Zusammenhang ist aber sehr selten, betrifft nur Menschen, die aus Malariaregionen stammen und ist nicht abschließend wissenschaftlich geklärt. Durch den Anbau von vicin- und convicinarmen Sorten wird dem Problem vorgebeugt.

  • Saponine

    Saponine sind leicht bitter schmeckende Inhaltsstoffe. Sie sind in Wasser stark schaumbildend und können sich sowohl mit Fett als auch mit Eiweiß verbinden. Früher wurden sie als Waschmittel benutzt, weil sie die Oberflächenspannung von Wasser herabsetzen (Seifenwirkung).
    Saponine in Nahrungsmitteln sind von der Ernährungswissenschaft aufgrund ihrer hämolytischen (blutauflösenden) Wirkung lange Zeit als gesundheitsschädlich eingestuft worden. Viele neue Studien weisen aber auf antikanzerogene, antimikrobielle, cholesterinsenkende und immunmodulierende (das Abwehrsystem gegen Infektionen beeinflussende) Wirkungen hin. Hülsenfrüchte und Spinat sind besonders reich an Saponinen. (DLR 2022)

  • Tannine

    Die natürlicherweise in Ackerbohnen und Körnererbsen vorkommenden Tannine können stabile Komplexe mit Proteinen, Mineralien (z. B. Eisen, Zink) oder Vitaminen (z. B. Vitamin B12) bilden und auch die Aktivität von Verdauungsenzymen senken, was die Nährstoffverfügbarkeit verringert. Chemisch lassen sie sich zur Gruppe der Polyphenole zuordnen. Sie sind wasserlöslich und sitzen hauptsächlich in der dunklen Samenschale buntblühender Erbsen- bzw. Ackerbohnensorten. Weißblühende Sorten mit heller Samenschale gelten als tanninfrei.

    Tannine kommen auch in anderen herb schmeckenden Lebensmitteln wie Hopfen, Wein, dunkler Schokolade, schwarzem oder grünem Tee vor. Aufgrund ihrer Verwendung in der Ledererzeugung (pflanzliche Gerberei) werden sie auch als Gerbstoffe bezeichnet. Da die Tannine einen bitteren Geschmack haben, begrenzen sie die Einsatzmengen bei bestimmten Tierarten, z. B. Schweinen.

  • Phytinsäure

    Hülsenfrüchte weisen bedeutsame Gehalte an Phytinsäure auf. Phytinsäure bildet Komplexe mit Mineralien wie Eisen, Zink, Kupfer, Calcium oder Magnesium. Im Verdauungssystem von Monogastriern wie Mensch oder Schwein fehlen Enzyme (Phytasen), sodass die Mineralstoffkomplexe schlecht aufgeschlossen werden können. Andererseits verlangsamt dieser sekundäre Pflanzenstoff die Stärkeverdauung. Unter anderem deshalb wirken Bohnen und Erbsen zusätzlich blutzuckersenkend und sind aus diesem Grund auch besonders geeignete Nahrungsmittel für Diabetiker.
    Eine Reduzierung des Phytatgehaltes kann durch Einweichen, Fermentation (Milchsäuregärung) oder Keimung herbeigeführt werden (DLR 2022).

  • Chinolizidin-Alkaloide

    Chinolizidin-Alkaloide (Lupinin, Lupanin, Spartenin) sind Stickstoffhaltige alkalische Stoffe, die als Endprodukt des pflanzlichen Stoffwechsels entstehen. Lupinensamen können Chinolizidinalkaloide enthalten. Alkaloidreiche Lupinen sind bitter („Bitterlupinen“) und toxisch. Sie rufen beim Menschen Vergiftungssymptome hervor, die das Nerven-, Kreislauf und Verdauungssystem betreffen. Zum Einsatz in der Humanernährung sollen sie entbittert werden. Alkaloidarme Sorten („Süßlupinen“) sollten bevorzugt werden. Hierbei wird ein Alkaloid-Gehalt unter 0,02 % empfohlen. mehr Details auf der Seite des BfR

  • Phytoöstrogene

    Phytoöstrogene haben eine strukturelle Ähnlichkeit mit Östrogenen, wodurch sie an Östrogen-Rezeptoren binden.

    Aufgrund dieser Fähigkeit können sie sowohl östrogene als auch antiöstrogene Effekte haben. Die Aufnahme von Phytoöstrogenen kann sich folglich positiv auf die Gefäßgesundheit und den Blutdruck auswirken und so wahrscheinlich auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Unter den in Soja enthaltenen Phytoöstrogenen sind die Isoflavone die bekanntesten Vertreter. Die Wirkung der Isoflavone auf das Brust- und Prostatakrebsrisiko sowie auf Beschwerden im Zuge der Menopause ist noch nicht eindeutig geklärt. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist die Aufnahme von Isoflavonen im Rahmen einer normalen Kost mit Soja bei üblichen Verzehrmengen nach aktuellem Stand der Dinge unbedenklich.

  • Purine

    Der Gehalt an Purinen ist bei Hülsenfrüchten, insbesondere bei Sojabohnen und Körnererbsen, relativ hoch, was im Rahmen einer vegetarischen Ernährungsweise in der Regel unproblematisch ist. Personen mit Gichterkrankung sollten Hülsenfrüchte dennoch meiden bzw. nur in geringen Mengen verzehren.

Text: Petra Zerhusen-Blecher, Carola Zellner, Cecilia Antoni, Bruno Kezeya