Erbsenanbau für die menschliche Ernährung

Unser Betrieb befindet sich in der Aachener Bucht nahe von Düren, wir betreiben reinen Marktfruchtbau. Unsere Flächen liegen auf sehr unterschiedlichen Böden, sodass wir unsere Fruchtfolge sorgfältig anpassen. Neben Sommererbsen bauen wir Zuckerrüben, Weizen, Gerste, Mais sowie Raps an. Die Erbse passt perfekt zu unserem Betrieb, da sie im Vergleich zur Ackerbohne einen geringeren Wasserbedarf hat – ein entscheidender Vorteil für unsere wassersparende Bewirtschaftung. Je nach Standort folgen Erbsen auf guten Böden den Zuckerrüben, während wir sie auf schwächeren Standorten nach Getreide anbauen. Um Schäden durch Taubenfraß zu minimieren, bauen wir die Erbsen möglichst weit von städtischen Gebieten an. Einige unserer Flächen liegen im Wasserschutzgebiet, daher erfordert der Leguminosenanbau besondere Sorgfalt. Leguminosen binden Stickstoff aus der Luft und hinterlassen teilweise hohe Nmin-Gehalte nach der Ernte, die im Winter vor Auswaschung geschützt werden müssen. Eine Zwischenfrucht nach der Ernte optimiert die Stickstoffbindung und bereitet den Boden ideal auf die Wintergetreideaussaat vor. Für eine präzise Frühjahresdüngung sind eigene Nmin-Analysen wichtig, um die Düngegabe gezielt anzupassen.

Unsere Erbsen bauen wir gezielt für die menschliche Ernährung an – eine nachhaltige Alternative für die Zukunft! Die Firma Endori verarbeitet sie zu hochwertigen Fleischersatzprodukten. Seit 2022 kooperieren wir im Vertragsanbau dazu mit der Firma Pfeiffer und Langen.

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6. September 2025

Die Zwischenfrüchte sind gut und gleichmäßig aufgelaufen. Seit der Ernte der Erbsen wurden größere Mengen Stickstoff mineralisiert, sodass der Nmin-Gehalt zwischen dem 8.Juli und 25. August von 25 kg/ha auf 80 kg/ha angestiegen ist (in den Bodenschichten 0-90 cm). Davon entfallen 60 kg/ha auf die obere Bodenschicht (0-30 cm). Jetzt gilt es, diesen Stickstoff durch die Zwischenfrucht zu fixieren und im Folgejahr für die Zuckerrüben zur Verfügung zu haben. Spannend ist auch, ob es bei den Zwischenfrucht-Varianten Unterschiede im Stickstoffhaltevermögen gibt.

22. August 2025

Nach der Ernte bearbeiteten wir die Fläche zunächst mit der Scheibenegge und grubberten sie anschließend vor der Aussaat der Zwischenfrucht. Als Folgefrucht bauen wir auf dieser Fläche 2026 Zuckerrüben an. Da der Nematodenbefall im Zuckerrübenanbau eine große Rolle spielt und selbst nematodentolerante Sorten unter Befall deutliche Ertragseinbußen zeigen, setzten wir in diesem Jahr auf verschiedene Zwischenfruchtmischungen mit Ölrettich. Ölrettich gilt als Kulturpflanze mit nematodenreduzierender Wirkung und eignet sich damit gut zur Vorbeugung. Insgesamt säten wir sieben Varianten aus, die sich im Anteil an Ölrettich unterscheiden. So prüfen wir, welcher Anteil einerseits die Nematoden wirksam reduziert und andererseits den von den Erbsen hinterlassenen Stickstoff während der Sickerperiode optimal für die Zuckerrübe als Nachfrucht verfügbar macht. (Folgende Zwischenfruchtmischungen haben wir ausgesät: Phacelia Reinsaat, Ölrettich Reinsaat, 10 % Ölrettich + 90 % Phacelia, 25 % Ölrettich + 75 % Phacelia, 50 % Ölrettich + 50 % Phacelia, 75 % Ölrettich + 25 % Phacelia, Senf-Phacelia-Mischung.

7. Juli 2025

Nach der Ernte werden die frisch geernteten Erbsen direkt an die Buir-Bliesheimer Agrargenossenschaft geliefert. Dort werden sie gereinigt und bei Bedarf zusätzlich getrocknet, sodass sie optimal gelagert und weiterverarbeitet werden können. Im nächsten Schritt übernimmt die Firma Emslandstärke die Rohware und stellt daraus Erbsenproteinisolat her. Dieses Proteinisolat bildet die Grundlage für viele pflanzliche Lebensmittelinnovationen. Dieses Isolat wird anschließend an die Firma Endori weitergegeben, wo es zu Fleischersatzprodukten wie Burger-Patties oder Würstchen verarbeitet wird. Auf diese Weise entsteht eine klare Wertschöpfungskette – von der landwirtschaftlichen Erzeugung über die Verarbeitung bis hin zum fertigen Endprodukt für den Verbraucher.

5. Juli 2025

Wir haben die Erbsen unter sehr guten Bedingungen und mit einem Feuchtegehalt von 13,5 Prozent gedroschen. Die Erbsen hatten während der gesamten Vegetationszeit optimale Bedingungen mit einer guten Wasserversorgung. Der diesjährige Ertrag ist mit 61 Dezitonnen je Hektar weit überdurchschnittlich. Dadurch können auch Jahre mit unterdurchschnittlichen Erträgen, wie im Jahr 2024 (27 dt) kompensiert werden, sodass die Erbse in der langjährigen Betrachtung ein wirtschaftliches Fruchtfolgeglied darstellt.

23. Juni 2025

Die Erbsen reifen langsam ab, eine Lagerneigung ist weiterhin nicht erkennbar. Lokal auftretende Gewitter mit Starkregen könnten jedoch Lager verursachen und die Ernte erschweren. Ab dem Wochenende werden deutlich höhere Temperaturen und viele Sonnenstunden erwartet, sodass die Abreife zügig voranschreiten dürfte.

13. Juni 2025

Die Erbsen stehen sehr gut da, am letzten Wochenende gab es nochmals geringe Niederschläge. Aktuell ist die Wasserversorgung ausreichend. Die Kornfüllung ist noch nicht abgeschlossen, aktuell sind etwa 7-8 Hülsen je Pflanze vorhanden. Bis zur Abreife wird sicherlich noch 1 Monat vergehen. Die Läusebehandlung war erfolgreich, es ist kein Befall mehr zu sehen. Einziger (oder größter) Risikofaktor ist nun das mögliche Lager bei Unwetter oder Hagel während der Abreife.

2. Juni 2025

In den letzten acht Tagen gab es nochmals 30 bis 40 mm Niederschlag. Unwetter und Hagel hatten wir glücklicherweise nicht, sodass weiterhin keine Lagerneigung zu erkennen ist. Die Erbsen sind gut verrankt und stehen sehr stabil. Aufgrund von Läusebefall haben wir vorletztes Wochenende eine Behandlung mit einem Fungizid in Kombination mit einem Insektizid ausgebracht. Die Hülsenfüllung hat inzwischen begonnen.

 

22. Mai 2025

Die Erbsen sind jetzt in der Blüte. Der Bestand steht insgesamt sehr gut und ist gesund. Inzwischen sind die Erbsenpflanzen etwa 75 cm hoch. In der Zwischenzeit waren keine weitere Maßnahmen nötig. Der Regen im Mai kam rechtzeitig, so dass die Erbsen in der Blüte mit Wasser gut versorgt sind.

12. Mai 2025

Mit der Entwicklung des Erbsenbestandes bin ich sehr zufrieden. Zwischen dem 14. April und 24. April gab es ca. 50 mm und am 3.Mai nochmals 15 mm Niederschlag. Im Boden ist noch ausreichend Feuchte vorhanden, sodass die Wasserversorgung aktuell sichergestellt ist.

15. April 2025

Der Bestand steht gut, wir sind sehr zufrieden.
Nach einer längeren Trockenphase sind in den letzten 2 Wochen rund 50 mm Niederschlag rechtzeitig gekommen, so dass wir - wenn es keine längeren Trockenphasen gibt - auf eine gute Ernte hoffen können.

3. April 2025

Die Erbsen sind inzwischen aufgelaufen, nun hoffen wir auf baldigen Niederschlag, damit die Pflanzen zügig weiter wachsen. Eine gleichmäßige Feuchtigkeitsversorgung ist entscheidend, um eine gute Entwicklung und einen guten Ertrag zu sichern. Gestern haben wir 150 kg/ha Kieserit ausgebracht. In Erbsen fürhren wir diese Schwefel- und Magnesiumdüngung regelmäßig durch.

10. März 2025

Im Vorauflauf haben wir eine Herbizidbehandlung mit 2 Liter (l) Stomp Aqua und 3 l Bandur durchgeführt, um Konkurrenzunkräuter in der ersten Wachstumsphase der Kulturpflanzen zu reduzieren.

7. und 8. März 2025

In diesem Jahr waren die Bedingungen für die Aussaat der Sommererbsen ideal: Der Boden war gut abgetrocknet, hielt aber noch genügend Restfeuchte, sodass eine zuverlässige Keimung der Samen gewährleistet ist.

Wir haben insgesamt 36 Hektar der Sorte Astronaute ausgesät. Wir haben die Erbsen mit einer pneumatischen Sämaschine in Kombination mit einer Kreiselegge ausgesät. Der Reihenabstand betrug 12,5 cm, die Saatstärke lag bei 80 Körner pro Quadratmeter. Zuvor haben wir die Zwischenfrucht  (Phacelia) nach dem Frost mit einer Scheibenegge eingearbeitet, um optimale Wachstumsbedingungen für die Erbsen zu schaffen. 

Nach der Aussaat haben wir die Flächen gewalzt, um ein gleichmäßiges Keimen und Auflaufen sowie gute Erntebedingungen durch den eingeebneten Boden zu schaffen.

Auf den Flächen standen folgende Vorfrüchte:  24 ha – Weizen,  8 ha – Gerste,  4 ha – Mais.
Jetzt heißt es abwarten und hoffen, dass sich die Pflanzen gut entwickeln!

Alle Bilder, falls nicht anders gekennzeichnet: Paul-Eugen Kügelgen