Ascochyta - Fuß- und Brennfleckenkrankheit bei Ackerbohnen
Bedeutung
Die Brennfleckenkrankheit (Ascochyta fabae) bei Ackerbohnen kann in feuchten Jahren örtlich begrenzt auftreten. Sie geht im Frühjahr meist von infiziertem Saatgut aus, eine Ausbreitung ist aber auch über Pflanzenreste möglich, wenn Ackerbohnen zu eng in der Fruchtfolge stehen. Neben Ackerbohnen können auch Wicken, manchmal auch Pisum-Arten von Ascochyta fabae befallen werden. Im Vergleich zur Brennfleckenkrankheit an Erbsen (Ascochyta pisi) haben Brennflecken an Ackerbohnen eine geringere wirtschaftliche Bedeutung. Befallene Bohnen sind nicht mehr als Saatgut zu verwenden und auch für die menschliche Ernährung oder als hochwertiges Tierfutter unbrauchbar.
Symptomatik
Die Brennfleckenkrankheit wird durch den pilzlichen Erreger Ascochyta fabae verursacht. Ein Befall führt zu rundlich braunen Flecken mit dunklem Rand, diese können schon vor der Blüte an allen Pflanzenteilen auftreten. Auf den Blättern entstehen eingesunkene, dunkelbraune, abgegrenzte, bis zu 1 cm große Flecken, die von einem dunklen Rand umgeben sind. Problematisch ist der Befall der Hülsen, da der Erreger bis zum Samenkorn vordringen kann und dort dunkelbraune Verfärbungen entstehen.
Bekämpfung im biologischen Anbau
Präventive Maßnahmen wie die Verwendung von gesundem, anerkanntem Saatgut sowie alle Maßnahmen, die eine schnelle Zersetzung der Pflanzenrückstände begünstigen, sind wichtig. Durch die Gestaltung der Fruchtfolge mit Anbaupausen von mindestens 4-5 Jahren für Ackerbohnen und andere Wirtspflanzen kann das Infektionsrisiko gesenkt werden. Auf Flächen, auf denen die Brennfleckenkrankheit aufgetreten ist, sollten längere Anbaupausen eingehalten werden. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung sowie optimale Wachstumsbedingungen, bspw. durch ausreichend trockene Bedingungen zur Saat, erhöhen die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegenüber den Erregern der Brennfleckenkrankheit. (Weitere Vorbeugende Maßnahmen siehe auch unter Leguminosenmüdigkeit).
Bekämpfung im konventionellen Anbau
Die Saatgutbeizung kann zu einer besseren Jugendentwicklung beitragen, einen späteren Befall der Pflanzen jedoch nicht verhindern. Je früher ein Befall auftritt, desto ökonomisch sinnvoller wird eine Fungizidbehandlung.
Informationen zu aktuellen Zulassungen und Anwendungsbestimmungen sind in der Online-Datenbank des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit verfügbar: https://portal.bvl.bund.de/psm/jsp
Text: Kerstin Spory
Durchsicht: Irene Jacob
Weblinks
FiBL-Merkblatt: Leguminosenmüdigkeit
UFOP: Broschüre Pilzkrankheiten
UFOP: Leitlinie integrierter Pflanzenschutz Körnerleguminosen
Saaten Union: praxisnah - Ackerbohnen und Körnererbsen
Weblinks
LeguNet - Pflanzenschutzhinweise Hülsenfrüchte
Literaturtipps
Hoffmann G. M., Schmutterer H.,1999: Parasitäre Krankheiten und Schädlinge an landwirtschaftlichen Nutzpflanzen. Verlag Eugen Ulmer GmbH & CO., Stuttgart