Ascochyta - Fuß- und Brennfleckenkrankheit

Unter dem sogenannten Ascochyta-Komplex bei Erbsen werdendie drei Erreger-Arten Ascochyta pisi, Mycosphaerella pinodes (= Didymella pinodes) und Phoma medicaginis var. pinodella aufgrund ähnlicher Symptome zusammengefasst.

Bedeutung

Die Fuß- und Brennfleckenkrankheit an Erbsen ist weltweit in Erbsenanbaugebieten verbreitet. Die verschiedenen Erreger treten sowohl einzeln als auch in Mischinfektion auf. Ascochyta pisi tritt insbesondere in regenreichen Sommern auf. Schwere Schäden verursachen im Erbsenanbau vor allem die Fußkrankheiten (Phoma medicaginis var. pinodella und Mycosphaerella pinodes). Es können alle Pflanzenorgane wie Blätter, Stängel, Samen, Hülsen sowie Blüten befallen werden. In engen Leguminosenfruchtfolgen ist die Gefahr eines Befalls groß.

Symptomatik

Die Brennfleckenkrankheit wird durch den pilzlichen Erreger Ascochyta fabae verursacht. Ein Befall führt zu rundlich braunen Flecken mit dunklem Rand, diese können schon vor der Blüte an allen Pflanzenteilen auftreten. Auf den Blättern entstehen eingesunkene, dunkelbraune, abgegrenzte, bis zu 1 cm große Flecken, die von einem dunklen Rand umgeben sind. Problematisch ist der Befall der Hülsen, da der Erreger bis zum Samenkorn vordringen kann und dort dunkelbraune Verfärbungen entstehen. 

Bekämpfung im biologischen Anbau

Präventive Maßnahmen wie die Verwendung von gesundem, anerkanntem Saatgut sowie alle Maßnahmen, die eine schnelle Zersetzung der Pflanzenrückstände begünstigen, sind wichtig. Durch die Gestaltung der Fruchtfolge mit Anbaupausen von mindestens 4-5 Jahren für Ackerbohnen und andere Wirtspflanzen kann das Infektionsrisiko gesenkt werden. Auf Flächen, auf denen die Brennfleckenkrankheit aufgetreten ist, sollten längere Anbaupausen eingehalten werden. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung sowie optimale Wachstumsbedingungen, bspw. durch ausreichend trockene Bedingungen zur Saat, erhöhen die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegenüber den Erregern der Brennfleckenkrankheit. (Weitere Vorbeugende Maßnahmen siehe auch unter Leguminosenmüdigkeit). 

Bekämpfung im konventionellen Anbau

Die Saatgutbeizung kann zu einer besseren Jugendentwicklung beitragen, einen späteren Befall der Pflanzen jedoch nicht verhindern.  Je früher ein Befall auftritt, desto ökonomisch sinnvoller wird eine Fungizidbehandlung.

Informationen zu aktuellen Zulassungen und Anwendungsbestimmungen sind in der Online-Datenbank des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit verfügbar:  https://portal.bvl.bund.de/psm/jsp

 

Text: Kerstin Spory

Durchsicht: Irene Jacob

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Literaturtipps

Hoffmann G. M., Schmutterer H.,1999: Parasitäre Krankheiten und Schädlinge an landwirtschaftlichen Nutzpflanzen. Verlag Eugen Ulmer GmbH & CO., Stuttgart