Sortendemonstration Ackerbohne in Niebüll
In Kooperation mit dem LeguNet legten Marten Hansen, Landwirt aus Niebüll, zusammen mit Pflanzenbauberater Hagen Koppe einen Ackerbohnen-Sortenversuch an. Pro getesteter Sorte gab es fünf Wiederholungen. Die Auswertung erfolgte mittels Parzellendrusch.
Die Aussaat erfolgte am 20. März mit einer Saatstärke von 45 Körnern pro Quadratmeter. Zur Gesunderhaltung des Bestandes wurden am 31. Mai und 21. Juni Fungizidbehandlungen durchgeführt. Bereits Ende April zeigte sich ein sehr sauberer und gesunder Bestand.
| Sorte | Züchter | Jahr der Zulassung |
|---|---|---|
| Stella | P.H. Petersen | 2019 |
| Iron | NPZ | 2022 |
| Genius | NPZ | 2022 |
| Notilus | Agri Obtentions, Vertrieb über Nordic Seeds | 2023 (FR) |
Sortenentwicklung und Bestandsverhalten
Die Sorten unterschieden sich deutlich in der Abreifeentwicklung.
- Stella war die früheste Sorte und hatte bereits Ende Juli fast alle Blätter verloren.
- Iron folgte etwas später als Stella, reifte jedoch früher ab als Genius und Notilus.
- Genius zeigte sich spätreif, war zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits weiter entwickelt als Notilus.
- Notilus, eine französische Sorte, reifte deutlich später ab als die übrigen Varianten und verfügte Ende Juli noch über grünes, gesundes Laub.
Im Bestand zeigte sich Iron etwas anfälliger für Blattkrankheiten. Dieser Vergleich ist allerdings aufgrund der unterschiedlichen Reifezeit nur bedingt aussagekräftig – sobald die Bohne die Ertragsbildung abgeschlossen hat, verlieren Blattkrankheiten an Bedeutung. Eine schnellere Abreife kann zudem den Drusch erleichtern.
Bei den Hülsenzahlen pro Pflanze zeigten Stella und Iron augenscheinlich geringere Werte als Genius und Notilus.
Erträge und Bewertung
Zwischen den Sorten Stella, Iron und Notilus ergaben sich keine statistisch gesicherten Ertragsunterschiede. Genius stach jedoch mit einem mittleren Ertrag von 73,4 dt/ha deutlich hervor. Insgesamt präsentierte sich das Jahr 2025 in Nordfriesland als gutes Ackerbohnenjahr mit Erträgen zwischen 5,5 und 7 t/ha.
Die Ergebnisse zeigen deutlich: Eine standortangepasste Sortenwahl lohnt sich. Die Unterschiede zwischen den Sorten sind nicht nur im Wuchsverhalten, sondern auch im Ertrag spürbar. Wer das volle Potenzial der Ackerbohne ausschöpfen möchte, sollte daher gezielt vergleichen und regelmäßig neue Sorten prüfen. Mehr Infos zu den Sorten gibt es auf unserer Website: Sommerackerbohne.
Text und Fotos: Magdalena Rangs, Koordination Beratung LeguNet, Beratung für Naturland; Datum: 07.10.2025
Weblinks
JKI: Anbaugebiete Ackerbohne Deutschland
SÖL: Ackerbohnenanbau in der Praxis
SÖL: Ackerbohnenanbau Praxismerkblatt
agrarheute: Aussaat Ackerbohne
UFOP: Anbauratgeber Ackerbohne
LLFG: Ackerbohne Anbauempfehlung
ALB: Leguminosen-Getreide-Gemenge als Biosubstrat
LFUFG: Körnerleguminosen
Rheinische-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn: Reduzierte Bodenbearbeitung zu Körnerleguminosen im Ökologischen Landbau
LFÖ: Anbau von Körnerleguminosen in Mischkultur im Trockengebiet
FiBL: Erfolgreicher Anbau von Körnerleguminosen in Mischkultur mit Getreide
gartensoja.de: Wie gelingt die Knöllchenbildung?
Weblinks
Bundessortenamt: Beschreibende Sortenliste (jährliche Aktualisierung unter Getreide, Mais, Öl- und Faserpflanzen, Leguminosen, Rüben, Zwischenfrüchte)



